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Lautertal, Rotmilanhorst einfach verschwunden

Administrator (hermann) on May 18 2018

Rotmilanhorst einfach verschwunden


Der Rotmilan stört bei dem Abgreifen von Subventionen. Und was stört, muss weg


Schon seit 2011 beschäftigt mich das Thema Windkraft. Mitten im Naturpark und Vogelschutzgebiet im Vogelsberg entstanden, vorangetrieben durch den regionalen Stromversorger OVAG, neue fast 200 Meter hohe Windkraftanlagen. Im Gefolge von OVAG und Bohn rotteten sich auch einige Bürger zusammen, um sich gemeinsam an dem Geld der Bürgerinnen und Bürger, welches großzügig über die Zwangsabgabe EEG-Umlage eingetrieben wurde, gütlich zu tun. Nie war in Deutschland der Griff in die Tasche seiner Nachbarschaft einfacher wie heute.

Das vorab.


Foto des Rotmilanhorstes aus dem Jahr 2016

Nun halte ich mich viel in den Wäldern und Landschaften rund um Engelrod auf und entdeckte dabei auch einen Rotmilanhorst. Dieser von 3 relativ kleinen WKAs in einem Abstand von nur 120 - 270 m Entfernung umstellt, die im Jahr 2000 gebaut wurden.
Bis dahin lebte der Rotmilan mit seiner Familie wie in einem Paradies. Wäre dort nicht auch in unmittelbarer Nähe eine 110 kV Leitung. Aber selbst deren Leiterseile hatte der elegante Vogel wohl immer umfliegen können.


vom Rotmilan geliebter Plastik in seinem Horst


 O.k. diesen Standort hatte sich der Rotmilan ausgesucht.  Ob der Rotmilanhorst schon beim Bau der Windkraftanlagen dort war, entzieht sich meiner Kenntnis, die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr groß.

Natürlich informierte ich den NABU über den Horststandort und bekam als Auskunft, dass dieser Rotmilanhorst von den Profiteuren der Windkraft in dieser Region als der Vorzeigehorst für ein friedliches miteinander von Windkraft und Rotmilanen gilt.

Im Februar 2016 traute ich meinen Augen nicht, denn genau unter diesem Rotmilanhorst hatte sich der Jagdpächter eine Ballerbude, er wird es eher Kanzel nennen, gebaut. Auch darüber informierte ich den NABU der das an die untere Naturschutzbehörde weiter geben wollte. Es tat sich nichts und die Ballerbude wurde gnadenlos fertig gebaut. Der Rotmilan besetzte natürlich durch diese Störung diesen Horst nicht.


Jagdpächter baut eine "Ballerbude" genau unter dem Rotmilanhorst

Auf jeden Fall habe ich ihn im gesamten Jahr 2016 nicht in Horstnähe sichten können.

Aber mal ein Sprung zurück in das Jahr 2014. Die Regionalversammlung war damit beschäftigt, für Mittelhessen einen neuen Teilregionalplan Energie zu erstellen. Dazu wurden Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen. Bei einer Gemeinderatssitzung in Lautertal beschwerte sich nun Bürgermeister Heiko Stock über die Nichtausweisung von Vorrangflächen in dem Bereich dieses Rotmilanhorstes. Denn  im Jahr 2020 stehen die dort betriebenen WKAs 20 Jahre und deren Betreiber konnten sich über den gesamten Zeitraum über Einnahmen aus dem EEG erfreuen. Diese Einspeisevergütung entfällt 2020 natürlich und da sind Repoweringstandorte heiß begehrt. Tja, und genau dieser Rotmilanhorst macht u.a. den EEG Profiteuren einen Strich durch die Rechnung.

Keine  ausgewiesene Vorrangfläche = kein Repowering = keine EEG Einnahmen.

So weit so gut.

Kaum war der Teilregionalplan, ohne die Vorrangflächen in dem betroffenen Gebiet verabschiedet, kamen bei einer schnell einberufenen Pressekonferenz in Wiesbaden mit dem Ulrichsteiner Bürgermeister Edwin Schneider, dem HessenEnergie Projektierer Gerd Morber und dem Rechtsanwalt und selbsternannten Hobbyornithologen Hans Karpenstein, zusammen. Sie beklagten den Teilregionalplan Mittelhessen Energie, wegen nicht Berücksichtigung von Vorrangflächen in Vogelsberger Gemeinden.

Es ging ein Jahr ins Land und eine Klage wurde, ich schätze aus Kostengründen, dann doch nicht erhoben. RA Karpenstein versuchte durch ein Anschreiben der Vogelsberger Bürgermeister, diese auf Linie zu bringen. Ich sehe es als perfide Lobbyarbeit an, doch diese gaben sich offensichtlich geschlagen.

Erst  Anfang 2018 tauchte RA Hans Karpenstein wieder auf. Diesmal als beratender Rechtsverdreher der Stadt Schlitz. Diese forderte jedoch nicht wie die Gemeinden im Hohen Vogelsberg mehr Vorrangflächen, sondern weniger. Nun ja, Rechtsanwälte sind für die Durchsetzung von Interessen da und da offensichtlich RA Karpenstein eigene Interessen verfolgt, denn schon bei einem Informationsaustausch der Regionalversammlung, drohte er den TRP Mittelhessen Energie aus den Angeln zu heben.

Ja, nun empfiehlt dieser RA Karpenstein der Stadt Schlitz eine Normenkontrollklage, um den TRP zu kippen. Lässt sich die Stadt Schlitz darauf ein und es schaut so aus und gelingt das, erreicht RA Karpenstein zwei Ziele gleichzeitig. Die Gemeinden im Hohen Vogelsberg werden sich mit Begeisterung auf dann umsetzbare Repoweringprojekte stützen und alle im TRP nicht enthaltene VRG Flächen mit Windkraftanlagen bebauen, die OVAG wohl allen voran.


Fertig gestellte "Ballerbude" und verschwundener Rotmilanhorst

Und nun sind wir wieder bei dem Rotmilanhorst. In 2018 fehlt auf einmal von diesem Rotmilanhorst jede Spur. Einzig etwas Plastikfolie, die sich zuvor, wie in den Fotos ersichtlich ist, im Horst befand, hängt noch in den Zweigen des Horstbaumes. Wurde dieser Horst nun offensichtlich vorsorglich beseitigt? Von wem? Ja, wer hat an dem Fernbleiben von Rotmilanen Vorteile?  Die Menschen, die sich um ihre Natur kümmern? Oder die Menschen die ihre Natur, mit für eine zuverlässige Stromversorgung untauglichen Windkraftanlagen, vernichten?


nur ein Folienfetzen, zeugt vom ehemaligen Rotmilanhorst

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Im Jahr 2016 genehmigte das RP Gießen 400.669 Quadratmeter neue Windwahn-Todeszonen

Die gesamte, durch das EEG verursachte Todeszone beträgt in Hessen, (Stand 6 /2017)  7,2 Millionen Quadratmeter

Wo die WindWahnBauwerke
als Dreiarmige Banditen und als Totschläger für Vögel, in Zukunft lauern werden, ist in dieser Karte ersichtlich

Windwahn Todeszone Stop

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